Zum Hintergrund: Die Dermatologische Klinik der Universität Lübeck mit dem angeschlossenen „Zentrum für klinische Haarforschung“ ist eine weltweit führende Institution im Bereich der Erforschung von Haaren und Haarwachstum. 2014 wurde dort an von Haarausfall betroffenen Patienten eine In-vitro-Studie zur Wirkung des von Hairdreams neu entwickelten Anti-Haarausfall-Wirkstoffs „Stop&Grow PHT-Komplex“ durchgeführt. Über allgemeine Fragen zum Thema „Haarausfall“ sprach Hairdreams mit dem verantwortlichen Studienleiter Herrn PD Dr. med. Tobias Fischer.
Zur Person: Dr. Fischer ist Oberarzt und Facharzt für Dermatologie, Allergologie und Venerologie. Er leitet das klinische Zentrum für Haarforschung und beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit der experimentellen Erforschung des Phänomens „Haarwachstum“. Er ist ein international anerkannter Experte auf diesem Gebiet und hat das der Studie zugrunde liegende wissenschaftliches „Haarorgan-Kulturmodell“ entwickelt, welches anhand von Laboruntersuchungen Rückschlüsse auf das menschliche Haarwachstum zulässt. Auch die Wirkung von Haarwuchsmitteln kann mit diesem Modell ermittelt werden.
Das Interview:
Herr Dr. Fischer, Sie beschäftigen sich als Wissenschaftler mit der Erforschung von Haaren und Kopfhaut. Was genau ist ihr Arbeitsschwerpunkt?
Meine Forschungsschwerpunkte sind Haarerkrankungen und die Haarbiologie, d.h.. das normale Haarwachstum. Beides untersuchen wir in Studien an Patienten sowie im Labormodell an humanen Haaren.
Wie erforschen Sie die Wirkung von Haarwuchsmitteln?
Ich beschäftige mich als Wissenschaftler seit über 17 Jahren mit der Erforschung von Haarausfall und Haarwachstum. Zu diesem Thema habe ich ein Labormodell entwickelt - ein sogenanntes „humanes Haarorgan-Kulturmodell“. Dabei entnehmen wir Patienten mit deren Einverständnis Proben von Kopfhaut und Haarwurzeln. Die Haarwurzeln werden dann in unserem Labormodell kultiviert und wir können untersuchen, in welcher Weise sich die Zugabe bestimmter Substanzen – also z.B. von Haarwuchsmitteln – auf deren Wachstum auswirkt.
Warum fallen uns Menschen eigentlich Haare aus?
Das uns Haare ausfallen ist ein ganz normaler Vorgang. Haare durchlaufen regelmäßig Wachstumszyklen. Diese beinhalten sowohl Wachstums- als auch Ruhephasen. In den Ruhephasen fallen Haare aus - zB. beim Kämmen oder beim Haarewaschen. Nach der Ruhephase wächst aus der gleichen Haarwurzel dann wieder ein neues Haar. Ein gewisser Haarausfall ist also normal.
Was unterscheidet normalen von vermehrtem Haarausfall?
Der Wachstumszyklus von Haaren besteht im Wesentlichen aus zwei Phasen: der als „Anagenphase“ bezeichneten aktiven Wachstumsphase und der als „Telogenphase“ bezeichneten Ruhephase. Ein Mensch hat im Durchschnitt ca. 100.000 Haarwurzeln auf dem Kopf. Davon befinden sich im Normalfall ca. 80% im Wachstumsstadium und die restlichen. 20% im Ruhestadium. Solange dieses Gleichgewicht eingehalten wird, spricht man von einem normalen, dem sogenannten „physiologischen“ Haarausfall. Das sind etwa 100 Haare pro Tag. Sinkt der Anteil der „aktiven“ Haare jedoch unter die normalen 80% und steigt der Anteil der „ruhenden“ Haare entsprechend über 20% an, dann erleidet man einen Nettoverlust von Haaren. In diesem Fall spricht man von vermehrtem oder auch krankhaftem Haarausfall.
Wie genau läuft der Haarwachstumsprozess ab?
Man kann den Haarwachstumsprozess mit dem Wachstum bzw. der Zwiebel einer Pflanze vergleichen. Ein Haar enthält wie eine Pflanze ein Wurzelorgan, aus dem die Pflanze oder das Haar herauswächst. Dieses Wachstum schläft in regelmäßigen Abständen – bei einer Pflanze zum Beispiel im Winter - ein. Danach wird dann wieder ein neuer Wachstumszyklus eingeleitet. Im Fall des Haares wacht die Haarwurzel auf und das Haar wird neu gebildet. Es wächst in die Länge, wird an der Kopfhaut sichtbar und bildet das Haarkleid bzw. die Frisur, die man am Kopf sieht.
Wie kommt es zu vermehrtem Haarausfall?
Es gibt verschiedene Ursachen für vermehrten Haarausfall. Eine Ursache ist – besonders häufig bei Männern aber auch bei Frauen zu beobachten – der erblich-hormonelle Haarausfall, die sog. androgenetische Alopezie. Hier gehen vor allem an erblich vorbelasteten Stellen wie Geheimratsecken oder im Hinterkopfbereich die Haarwurzeln frühzeitig in ein Ruhestadium über. Dieser Prozess wird durch ein körpereigenes Hormon namens „Dihydrotestosteron“ oder auch kurz „DHT“ verursacht. Er führt zur Verkürzung von Haarzyklen und in der Folge auch zum kompletten Haarverlust.
Weitere mögliche Ursachen sind Mangelerscheinungen, Medikamente oder auch der saisonale Haarausfall, wie er im Frühjahr oder im Herbst auftreten kann.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Haarausfall und Alter?
Haarausfall hat auch etwas mit dem Alter zu tun. Mit zunehmendem Lebensalter werden die Haarwurzeln insgesamt kleiner. Wann das passiert ist genetisch vorgegeben oder auch durch Umwelteinflüsse beeinflusst. Es kann in früheren oder auch in späteren Lebensphasen beginnen. Kleinere Haarwurzeln produzieren kleinere, dünnere Haare und auch die Wachstumsgeschwindigkeit verringert sich mit zunehmendem Alter.
Was kann man gegen Haarausfall tun?
Man kann versuchen, die Haare wieder „aufzuwecken“, d.h. man leitet bei einer ruhenden Haarwurzel eine neue Wachstumsphase ein oder verlängert die Wachstumsphasen der vorhandenen, aktiven Haare. So reduziert man den Haarausfall und vermehrt das Haarvolumen insgesamt. Diese Effekte lassen sich mit geeigneten Haarwuchsmitteln erzielen.
Wie funktionieren Haarwuchsmittel?
Haarwuchsmittel funktionieren in verschiedener Weise: sie fördern die Durchblutung der Kopfhaut und bewirken damit, dass mehr Nährstoffe an die Haarwurzeln herangeführt werden. Weiterhin bringen sie gezielt zusätzliche Nährstoffe und Wirksubstanzen in die Kopfhaut ein, die den Haarwuchs beeinflussen.
Man kann sich das vereinfacht so vorstellen, dass Haarzellen – die sogenannten „Matrix-Keratinozyten“ - wachsende Zellen sind, wie sie auch in Pflanzen, zB in einer Grünpflanze, vorkommen. Die Zellen einer Grünpflanze benötigen regelmäßig Wasser, um kontinuierlich zu wachsen. So ähnlich muss man sich das auch mit dem Haar vorstellen. Im Normalfall reicht Wasser bzw. eine normale „Ernährung“ des Haares aus. Wenn man nun aber vermehrten Haarausfall behandeln möchte, dann muss man zur normalen „Ernährung“ zusätzliche Nährstoffe dazugeben. Bei der Grünpflanze ist das der Dünger, den man zum Wasser dazugibt. Beim Haar ist es das Haarwuchsmittel.
Was passiert, wenn man das Haarwuchsmittel absetzt?
Wenn der „Dünger“ fehlt, stellt sich wieder die zuvor bestehende Situation ein. D.h., wenn es vorher vermehrten Haarausfall gab, dann werden nach dem Absetzen auch wieder vermehrt Haare ausfallen.
Welche Arten von Haarwuchsmittel gibt es?
Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl von Substanzen und Wirkstoffen, die auf unterschiedliche Weise das Haarwachstum stimulieren. Diese können in Arzneimitteln enthalten sein oder auch in frei verkäuflichen kosmetischen Haarwuchspräparaten. In beiden Kategorien gibt es Präparate, mit denen sich vergleichbare Wirkungen erzielen lassen.
Das heißt, man braucht keine Arznei um etwas gegen Haarausfall zu tun?
Das ist richtig. Mit geeigneten kosmetischen Präparaten, beispielsweise mit PHT Elixir von Hairdreams, kann man erfolgreich Haarausfall behandeln.